Unser Tag in Bonn beginnt im Japanischen Garten in der Nähe vom Rhein. Für Anfang Oktober hätte das Wetter deutlich schlechter sein können. Es ist zwar kühl und bedeckt, aber es regnet nicht! Also steht dem geplanten Shooting nichts im Weg. Und der japanische Garten entpuppt sich als äußerst dankbare Location, denn die Wege von einem Platz zum nächsten sind ganz kurz und er bietet auch im Oktober noch sehr schöne Stellen.
Mal wieder wird der große Vorteil deutlich, den Brautpaare (und auch ich als Fotograf) genießen, wenn das Shooting vor der Trauung stattfindet: Wir haben Zeit. Gerade für Paare, die noch nicht so oft vor einer Kamera standen und an ihrem großen Tag ja zudem auch noch ein bisschen nervös sind, ist das ein wichtiger Faktor.
Nach dem Shooting fahren wir getrennt Richtung Innenstadt, um uns dann in der Kirche wiederzutreffen. Und hier eine kleine Anekdote am Rande: Wir hatten noch ganz entspannt eine dreiviertel Stunde Zeit für einen fünfminütige Autostrecke. Das Problem: Vor meiner Parklücke auf dem Parkplatz steht ein Reisebus. Und kein Fahrer weit und breit in Sicht, der Bus kommt aus der Schweiz und trägt leider keine Werbung des Busunternehmens, sodass ich auch niemanden anrufen konnte. Ich kürze das an dieser Stelle ab: Ja, ich bin irgendwann irgendwie über einen Grünstreifen aus dieser Parklücke gekommen (danke, Anna, für deine Hilfe!) und war am Ende ca. zwei Minuten vor dem Beginn der Trauung in der Kirche. Aber ja, es war definitiv ein Moment, der mir in Erinnerung bleiben wird. Und dabei wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass irgendein Fest in Bonn stattfindet und die ersten beiden Parkhäuser, in denen ich parken will, voll sind.
So, genug Drama. Es hat alles geklappt und das Brautpaar hat in dem Moment natürlich nichts davon mitbekommen :) So muss das sein!
Die Trauung ist dann ganz außergewöhnlich schön. Diverse Musikdarbietungen und Redner verleihen der Zeremonie eine besonders persönliche Note. Die Kirche St. Remigius in Bonn wirkt auf dem ersten Blick sehr groß und manches Brautpaar hätte vielleicht Sorge, darin unterzugehen, doch für diese Hochzeit ist sie genau richtig. Sie vermittelt das Gefühl, wie wichtig den beiden die Trauung vor Gott ist.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird im angrenzenden Gemeindesaal gefeiert. Das ist nicht nur unglaublich praktisch, sondern auch wirklich schön. Nach dem obligatorischen Anschneiden der Hochzeitstorte und dem anschließenden Kaffeetrinken erstellen wir noch Familien- und Gruppenfotos im angrenzenden Garten.
Damit endet für mich am Abend die Begleitung dieser Bonner Hochzeit und ich mache mich auf die Suche nach dem richtigen Parkhaus. Das Autodrama endet übrigens so, dass ich das Parkhaus zwar recht schnell finde, allerdings nicht meinen Parkschein. Den hatte ich wohl in der Mittagshektik verloren...
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